Werbellinsee: Tauchen im zweitgrößten See Brandenburgs
Im schönen Brandenburg – unweit von Berlin – lädt der Werbellinsee bei Tauchgängen zum Entdecken seiner vielseitigen Unterwasserwelt ein. Taucher entdecken hier nicht nur eine gesunde, lebendige Natur, sondern stoßen ebenfalls auf Überbleibsel der Geschichte – beispielsweise auf riesige Kaffeekahnwracks.
Werbellinsee — ein idealer Urlaubsort für Taucher und Wasserfreunde aller Art
Nordöstlich von Berlin liegt, umgeben von imposanten Bäumen, der beliebte Bade- und Tauchsee Werbellinsee. Er umfasst eine Fläche von 7,65 km², die sich auf eine Länge von 10 Kilometern und eine Breite von 1,5 Kilometern verteilt. Der fischreiche See befindet sich im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und ist bereits während der Eiszeit als Rinnensee entstanden. Auch heute ist er für seine zahlreichen Artefakte aus der Vergangenheit so beliebt. Denn verborgen unter der Wasseroberfläche entdecken Taucher hier alte Kaffeekahnwracks, Lastensegler und weitere, nahezu vergessene Zeitzeugen.
Gespeist wird der Werbellinsee vom Grimnitzsee sowie von unterirdischen Quellen. Außerdem besteht über den Werbellinkanal eine Verbindung zum Oder-Havel-Kanal. Der Werbellinsee gehört zur Bundeswasserstraße und wird daher häufig von Schiffen verschiedenster Größe befahren.
An den See grenzt der Ort Joachimsthal sowie die Gemeinde Schorfheide mit den Ortsteilen Eichhorst am Kanal und Altenhof am See. Diese haben sich als beliebte Urlaubsziele etabliert. Nicht nur das Tauchen im See ist ein Erlebnis, sondern auch der Blick auf diesen. Ob Camping mit Zelt, Wohnmobil oder -wagen oder Übernachtung im Hotel oder in der Ferienwohnung: Viele schöne Unterkunftsmöglichkeiten sorgen dafür, dass die Auszeit am Werbellinsee auch über Wasser in Erinnerung bleibt. Mit insgesamt acht offiziellen Badestellen sowie einigen naturbelassenen Stränden kann der See vom Ufer aus entdeckt werden.
Tauchen im Werbellinsee
In Brandenburg ist nur der Stechlinsee tiefer als der Werbellinsee zwischen den Orten Joachimsthal, Eichhorst und Altenhof. Die Tiefe des Sees ist somit für erfahrene Taucher, die ebenfalls gerne technisch tauchen, ein relevantes Argument für Tauchgänge in genau diesem See. Auch bei längeren Tauchgängen wird die Zeit unter Wasser hier nicht langweilig. Verschiedene Wracks in unterschiedlicher Tiefe wollen entdeckt werden, Fische und andere Unterwasserlebewesen schätzen das gesunde Wasser als Lebensraum.
Ein besonderes Highlight für die Taucher sind die historischen Kaffeekähne, die zum Teil fast 300 Jahre alt sind und aus dem 18. Jahrhundert stammen. Mithilfe dieser wurden einst Steine und Ziegel ins nahgelegene Berlin gebracht. An vielen Stellen fällt das Ufer recht steil ab, Tauchplätze gibt es in Tiefen von zwei bis 58 Metern. Keinesfalls sollten Taucher ihre Lampe vergessen. Die Sichtweite beträgt in den ersten Metern unter der Oberfläche nur drei bis sechs Meter, erst ab 15 Metern unter der Wasseroberfläche verbessert sich die Sicht.
Die Tauchgänge können zum Teil vom Land aus gestartet werden, für den Besuch einiger Tauchplätze ist der Start vom Boot notwendig. Gerade das Ertauchen tieferliegender Wracks erfordert Erfahrung. Gut ausgestattet gibt es hier für Taucher dann jede Menge zu entdecken – von den Kaffeekähnen über alte Kutschenräder bis hin zu einem Feld mit über 200 Pfahlresten, was auf den Überrest eins quadratischen Bauwerks an dieser Stelle hindeutet. Tauchen im Werbellinsee macht Geschichte hautnah erlebbar.
Was gibt es zu entdecken?
Neben den kulturellen Überbleibseln vergangener Zeit gibt es im Werbellinsee noch einiges mehr zu entdecken. Eine fischreiche Unterwasserwelt sorgt dafür, dass wir unter anderem auf Welse, Quappen, Flussbarsche, Schleie, Barsche, Brassen, Spiegelkarpfen, Plötze, Aale und Kaulbarschen treffen. Die grüne „Märchenwiese“ bietet vielen kleinen Unterwasserlebewesen ein wunderbares Zuhause. Ganz entspannt können wir diese bei ihrem Treiben beobachten. Perfekt auch für Tauchanfänger, da dieser Tauchplatz nicht in großer Tiefe liegt und direkt vom Ufer zu erreichen ist. Für alle, die sich in weitere Tiefen hinabwagen, haben wir drei besonders schöne Tauchplätze im See rausgesucht.
Die drei schönsten Tauchspots im Werbellinsee
Im Brandenburgischen See gibt es viele schöne Tauchplätze, die einen Besuch wert sind. Dazu zählen beispielsweise die vielen Wracks am Kap Horn, einer kleinen Landzunge, die einst einigen Lastenseglern zum Verhängnis wurde. Heute finden wir an dieser Stelle gleich mehrere Wracks in verschiedenen Tiefen. Kein Wunder, dass für viele Taucher der Tauchplatz Kap Horn beim Tauchen in diesem See unbedingt mit dazugehört.
Dornbusch – Wrack
Am Tauchplatz Dornbusch befindet sich das Wrack eines 30 Meter langen, roten Kaffeekahns, der wahrscheinlich rund um das Jahr 1860 gesunken ist. Dieser lief – vielleicht während eines Gewitters – voll. Eine Rettung war ihm nicht mehr möglich, und so sank es. Heute liegt das Wrack in einer Tiefe von 26 bis 35 Meter in schräg abfallender Lage und lässt sich bei einem Tauchgang erkunden.
Pudding-Berge
In den Tiefen des Sees stoßen Taucher auf besondere Unterwasserformationen aus Mergel, einer Mischung aus Ton und Kalk. Die Pudding-Berge im Werbellinsee ragen mehrere Meter aus dem Boden heraus. Ein großes Areal voller Hügel in 25 bis 30 Metern Tiefe, das aus einer weichen, „pudding-artigen“ Konsistenz besteht und welches imposant anzuschauen ist.
„Nautilus“
Verborgen in 40m Tiefe liegt die Alu-Yacht Nautilus, über deren Untergang nur sehr wenig bekannt ist. Hier fristet diese ein stilles Dasein und kann aufgrund der besonderen Tiefe auch immer nur kurz besucht werden. Für erfahrene Taucher ist die Erkundung der „Nautilus“ auf jeden Fall empfehlenswert.
Tauchbasis Werbellinsee
Bei Fragen rund um das Tauchen im See macht es Sinn, sich direkt bei der Tauchbasis Werbellinsee zu melden oder deren Website zu besuchen. Dort lassen sich die aktuellen Öffnungszeiten sowie die Kontaktdaten finden.
Titelbild: Adobe – Jenny Sturm