Nie wieder tauchen nach COVID-19? Genesene Taucher in Gefahr
Bei einem schweren Verlauf von COVID-19 schädigt das Virus die Lunge nachhaltig. Ein Problem wird das besonders für Sportler. Mediziner haben durch Lungentests bei Tauchsportlern festgestellt, dass die Lunge schwere Schäden aufgrund des Corona-Virus davongetragen hat und in der Funktion eingeschränkt wird.
Die von Dr. Frank Hartig in Österreich durchgeführten Tests zeigen ein trauriges Bild. Nach einigen Untersuchungen ist Dr. Hartig bei sechs Tauchern zu schockierenden Ergebnissen gekommen. Nach der Ansteckung mit COVID-19 sollten sich die Taucher in häuslicher Quarantäne vollständig erholen. Doch dann kam der Schock für die scheinbar wieder genesenen Patienten: Bei einigen von ihnen wurde eine Sauerstoffunterversorgung unter Belastung festgestellt. Bei anderen ergaben die Untersuchungen der vorher kerngesunden Taucher eine Lunge wie bei einem Asthmatiker.
Arzt warnt vor künftigen Tauchgängen
Der Taucharzt Dr. Hartig weist in einem Brief an die Tauchsportszene darauf hin, dass die getesteten Personen trotz Wohlbefinden nicht Tauchen dürfen. Die Gefahr, unter Wasser plötzlich nicht mehr Atmen zu können, sei zu hoch. Nach einer Erkrankung solle sich jeder Taucher einer Untersuchung unterziehen so Dr. Frank Hartig. Gegenüber der Sportschau erklärte Sportmediziner Prof. Bloch, dass nach einer Infektion mit dem Virus die Lunge nicht mehr vollständig funktionstüchtig sei.
Der Deutsche Sporttaucherverband äußert seine Sorge, dass einige Taucher vielleicht nie wieder oder zumindest eine lange Zeit nicht mehr ihrer Leidenschaft nachgehen können. Zum jetzigen Zeitpunkt sei die Situation jedoch unklar. Der Verband schreibt eine Empfehlung aus, dass die Tauchtauglichkeit nach einer Covid-19-Erkrankung von einem Arzt geprüft werden solle bevor ein Taucher wieder unter Wasser gehet.
Gefahr sollte nicht unterschätz werden
Tauchsportler gelten allseits als mutig und sind ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Abenteuern. Jedoch sind die möglichen Konsequenzen zu drastisch, um die Warnung der Ärzte zu ignorieren. Das Risiko, unter Wasser zu ersticken oder in Atemnot zu geraten, sollte nicht unterschätzt werden. Der sicherste Weg ist, sich nach einer Ansteckung mit dem Virus in häuslicher Quarantäne zu erholen und sich im Anschluss einer Tauchtauglichkeitsprüfung zu unterziehen.