Tauchen im Schwarzen Meer heißt vor allem Wracktauchen
Die Unterwasserwelt ist längst nicht so schillernd und farbenprächtig wie in tropischen Gewässern und trotzdem zählt auch das Schwarze Meer eine Vielzahl an Tauchspots. Vor allem das Wracktauchen wird im Binnenmeer zwischen Südosteuropa, Osteuropa und Vorderasien nicht so schnell langweilig. Mehr als 110 Wracks liegen alleine im Umkreis von 50 Seemeilen nahe der ukrainischen Hafenstadt Odessa auf dem Meeresgrund.
Eingefleischte Taucherinnen und Taucher fliegen vielleicht eher in die Karibik als ans Schwarze Meer. Denn dort erwarten einen auf den ersten Blick eher weniger gute Tauchbedingungen wie oftmals an der Ostsee – an guten Tagen sind es etwa zehn Meter Sicht und ein paar Qualen oder Seenadeln ziehen an einem vorbei. Mit bunten Korallenriffen und einer Artenvielfalt wie in Thailand, Indonesien oder der Karibik ist im Schwarzen Meer natürlich nicht zu rechnen.
In dem Binnenmeer zwischen Europa und Asien liegt das Besondere eher im Detail. So bietet die Unterwasserwelt Rumäniens neben Seepferdchen auch die Möglichkeit nach Wracks zu tauchen. In der Nähe des Kaps Midia, in einer Tiefe von etwa 27 Metern liegt die „Arkadia“. Das deutsche Kargoschiff ist dort während des 2. Weltkrieges gesunken. Das gut erhaltene Schiff ist mit dem Boot zu erreichen. Nur unweit davon liegen drei weitere Schiffe, die während des 2. Weltkrieges vor der Küste Rumäniens untergegangen sind.
Zu über 110 Wracks vor Odessa tauchen
Individuell geführte Touren können auch vor der Küste der ukrainischen Hafenstadt Odessa gebucht werden. Über hundert Wracks liegen dort als stille Zeitzeugen auf dem Meeresgrund. Obwohl sich die Schiffe dort seit über 70 Jahren befinden, sind viele, wie der Frachter „Salzburg“, noch gut erhalten.
Auch ein deutsches Flugzeug vom Typ Junkers-52 wurde 68 Jahre nach der schweren Weltkriegsschlacht um die Stadt Odessa im Schwarzen Meer entdeckt. Nicht einmal die Scheiben sind bei der Maschine mit dem Spitznamen Tante Ju zerbrochen.
Bulgarische Küste für Neueinsteiger
Das Schwarze Meer ist mit 2.212 Metern zwar eines der tiefsten Nebenmeere der Welt, dennoch ist die 390 Kilometer lange bulgarische Küste recht flach. Für Tauchanfänger und auch Schnorchler sind das perfekte Bedingungen.
Für alle, die sich im Wracktauchen versuchen möchten, gibt es nahe der bulgarischen Hafenstadt Sozopol die Möglichkeit dazu. Das alte Fischerboot „Pioneer“ wurde 2008 mit dieser Absicht dort versenkt.
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