Tauchen in Chile – Die klare Unterwasserwelt des Landes der großen Gegensätze entdecken
Das Land der großen Gegensätze – so wird Chile immer wieder betitelt. Und tatsächlich: Nicht nur an Land ist Chile sehenswert, auch unter Wasser entdecken Taucher eine landschaftliche Vielfalt, die Sie staunen lässt.
Chile – ein „langgestrecktes“ Land voller Sehenswürdigkeiten
An der südamerikanischen Küste gelegen, erstreckt sich Chile 6.000 Kilometer entlang des Pazifiks — bis hin zum Kap Hoorn, dem südlichsten Punkt Südamerikas. Als Landvorsprung türmt er sich imposant Richtung Meer auf. Die Landschaft, geprägt von zahlreichen Vulkanen, imposanten Bergen, satten Weinregionen, kristallblauen Seen, lebendigen Wäldern bis hin zur Atacama-Wüste, dem trockensten Ort der Erde, macht Chile zu einem beliebten Reiseziel für Naturliebhaber. Aber auch kulturell Interessierte kommen hier auf ihre Kosten. Denn das Lebensgefühl der Chilenen spiegelt sich sowohl in der urbanen Hauptstadt Santiago de Chile als auch in den kleinen Fischerdörfern, die von einer großen Herzlichkeit erfüllt sind, wider. Soziale Stabilität und eine einkommensstarke Wirtschaft zeichnen das Land aus und machen es zu einem der wohlhabendsten Staaten Südamerikas.
Scuba Diving in Chile: Die Unterschiede Nord- und Südchiles
Es ist wahrlich nicht verwunderlich, dass Chile mit seinen zahlreichen Wasserzugängen eine aufregende Destination für Taucher ist. Grund hierfür ist unter anderem der Humboldtstrom, der als eines der produktivsten Meeresökosysteme der Welt gilt. Er strömt aus südlicher Richtung nach Norden, und das direkt vor der Küste Chiles.
Insbesondere Nordchile begeistert mit einer vielseitigen Unterwasserwelt. Hier ist die Wassertemperatur im Vergleich zum Süden höher, was für einen großen Artenreichtum in der Fisch- und Korallenwelt sorgt. Der Süden des Landes ist von kälterem Wasser geprägt. Bei diesen kühlen Temperaturen fühlen sich Wale, Delfine und Robbenkolonien wohl. Die vom Norden absteigende Wassertemperatur spiegelt sich auch im Klima wider. Während im Norden Chiles eher warme Temperaturen vorherrschen, ist das Klima im Süden rund um Punta Arenas kühler und gemäßigter.
Tauchen vor der Küste Antofagastas
Rund 17 Tauchplätze finden sich an der Küste der chilenischen Stadt Antofagasta. Dazu gehört unter anderem auch das Maria Elizabeth Shipwreck. Dies ist ein künstliches Riff, das farbenfroh vor Meereslebewesen strotzt und sich auch für Tauchanfänger eignet. Historisch basiert das Wrack auf einer Tragödie im Januar 1965, die sich im Hafen Antofagastas ereignete. Mit ein wenig Glück treffen Taucher hier auf Wale, Delfine oder Seelöwen. Erfahrene Taucher können es ebenfalls wagen, den Cauldron of Death zu ertauchen. Hierbei erkunden Taucher eine Steilwand sowie eine steinige Höhle.
Coquimbo-Region – Tauchgänge in und um La Serena
Eine Sichtweite von bis zu 30 Metern und ruhiges, angenehm warmes Wasser zeichnen die Tauchgegebenheiten vor der Küste Coquimbos aus. Hier befindet sich der winzige Fischerhafen Punta Choros, welcher der perfekte Ausgangspunkt für Überfahrten mit dem Boot zu den Inseln Chorros, Damas und Chañara ist.
In der Region rund um La Serena erfreuen sich vor allem die Tauchspots Las Catedrals und La Caverna großer Beliebtheit. Las Catedrals zeichnet sich als Unterwasserbergkette mit steilen Hängen und spannenden Lava-Tunnelsystemen aus, in denen sich viele Fischschwärme tummeln. La Caverna eignet sich insbesondere für geübte Taucher. Ein 15 Meter langer Höhlendurchgang sowie viele Felsformationen machen es zu einem spannenden Tauchgebiet. Von hier aus lassen sich außerdem immer wieder Pinguine, Seelöwen, Delfine und manchmal Wale beobachten.
Rapa Nui – die Osterinsel Chiles
Die Osterinsel gehört zu Chile, auch wenn sie aus geografischer Sicht eher Polynesien zuzuordnen wäre. Bekanntheit hat die Insel besonders aufgrund der Steinskulpturen „Moai“ erhalten. Seit 1995 zählt Rapa Nui als Nationalpark zum UNESCO-Welterbe. Während die Insel über Wasser zahlreiche kulturelle Highlights bietet, wartet für Taucher unter der Wasseroberfläche ein wahres Paradies. Spektakulär ist das fast kristallklare Wasser, was den Blick auf die markante Unterwasserlandschaft freigibt. Dies ist dadurch bedingt, dass die Insel auf einem Vulkanrücken liegt. Bei Tauchgängen entdecken Taucher in der Folge felsige Böden, Höhlen und Lavatunnel.
Da der nährstoffreiche Humboldtstrom die Insel jedoch nicht tangiert, ist das Wasser sehr kalt und nährstoffarm. Daher gibt es hier wenige Fische und andere Unterwasserlebewesen. Als kleines Highlight können Taucher eine nachgebaute Moai-Skulptur im Wasser entdecken. Auch Ausflüge mit Fischerbooten zu den drei kleinen Inseln, die vor der Osterinsel liegen – Motu Nui, Motu Ilti und Motu Kau Kau — sind empfehlenswert.
Juan-Fernandez-Archipel – Vielfalt dank vulkanischen Ursprungs
Das Juan-Fernandez-Archipel mit seinen Inseln vulkanischen Ursprungs begeistert mit vielfältigen Meeresbewohnern sowie einer originellen Unterwasserlandschaft samt idyllischen Oasen und steilen Bergen. Hier warten nicht nur zahlreiche tropische Fische auf Taucher, sondern auch Seelöwen und Pinguine. Gleich mehrere einladende Tauchplätze innerhalb der Inselgruppe sorgen für unvergessliche Erlebnisse.
Tauchschulen in Chile finden
Taucher, die gerne die vielfältige Unterwasserwelt Chiles kennenlernen möchten, wenden sich am besten an die vor Ort ansässigen Tauchschulen. Als beliebte Tauchspots haben sich ebenfalls ganz besonders die Küsten vor den chilenischen Städten Guanaqueros und Pichidangui etabliert.
Wasserliebhaber aufgepasst! Ein weiteres Highlight beim Urlaub in Chile kann der Besuch der heißen Quellen des Landes sein, die bei Vulkan-Wanderungen entdeckt werden.