Sieben Weltmeere – die wichtigsten Wasserwege der jeweiligen Zeit
Sprechen wir von den sieben Weltmeeren, so denken wir an weite Gewässer, die die Kontinente verbinden und sich mit starken Schiffen überqueren lassen. Dabei sind die sieben Meere nicht statisch definiert, sondern haben sich in ihrem Verständnis immer wieder regional und historisch gewandelt.
Der Ursprung des Begriffs „7 Weltmeere“
Mit den sieben Weltmeeren werden bereits seit der Antike die Wasserwege bezeichnet, die den Menschen vertraut oder für den Handel bedeutend waren. Dabei wird die Ziffer 7 nicht als Zahl, sondern als Bezeichnung für die Gesamtheit verstanden. Denn in der Zeit, als der Begriff entstand, waren noch gar nicht alle Meere entdeckt.
Zudem ist davon auszugehen, dass die verschiedenen Völker unter den sieben Weltmeeren jeweils etwas unterschiedliche Gewässer verstanden. So waren es für die einen die nahegelegenen Ströme, für andere die wichtigen Wasserwege über die bekannten Meere als Route zu entfernten Reisezielen.
Die sieben Weltmeere heute
Adaptieren wir den Begriff der „7 Weltmeere“ in die heutige Zeit, so werden häufig folgende als wichtigste Wasserwege genannt:
• Indischer Ozean
Er umfasst fast 15 Prozent der Oberfläche der Erde und ist damit nur das drittgrößte Weltmeer. Seine durchschnittliche Tiefe beträgt 3840 Meter. Seine Grenzen ziehen sich entlang der Küsten Australiens, Asiens und Afrikas, außerdem grenzt er im Meeresbereich an den Atlantik, den Pazifik und den Arktischen Ozean.
• Pazifik
Der Pazifik grenzt an alle anderen Ozeane. Er ist sowohl der größte als auch der tiefste von ihnen. Insgesamt umfasst dieses Meer circa 35 Prozent der Weltoberfläche und hat eine durchschnittliche Tiefe von 3940 Metern.
• Atlantik
Der Atlantik ist das zweitgrößte Weltmeer auf unserer Erde. Insgesamt nimmt er etwa 20 Prozent der gesamten Erdoberfläche ein und hat eine Wassertiefe von durchschnittlich 3293 Metern. Seine Grenzen orientieren sich an den Polarkreisen sowie an den Meridianen, die durch Kap Agulhas und Kap Hoorn verlaufen.
• Arktisches Mittelmeer
Das arktische Mittelmeer wird auch als arktischer Ozean oder Nordpolarmeer bezeichnet und gilt als kleinstes Weltmeer. Zudem hat es nur eine durchschnittliche Wassertiefe von rund 987 Metern. In der Fachsprache wird er als eigenständiger Ozean betrachtet, während er in der Alltagssprache als Nebenmeer des Atlantiks angesehen wird. Er liegt zwischen Nordamerika, Europa und Asien. Dieses Meer ist das ganze Jahr über von Eis bedeckt.
• Europäisches Mittelmeer
Das Europäische Mittelmeer liegt zwischen den Kontinenten Europa, Afrika sowie Asien und zeichnet sich durch sein mediterranes Klima und der speziellen Flora und Fauna aus.
• Amerikanisches Mittelmeer
Dieses Meer gilt als Nebenmeer des Atlantiks und lässt sich in den Golf von Mexiko und in das Karibische Meer unterteilen. Die Region samt den dazugehörigen Inseln und Küstenorten rund um das Karibische Meer wird heute als Karibik bezeichnet.
• Australasiatische Mittelmeer
Das australasiatische Mittelmeer ist das größte Meer, ohne ein Ozean zu sein und liegt im Pazifik – genauer gesagt zwischen Südostasien und Australien.
Bei den heutigen sieben Weltmeeren handelt es sich um Ozeane und um Nebenmeere. Mittelmeere sind beispielsweise große Nebenmeere, die die Kontinente miteinander verbinden. Insgesamt gibt es acht Mittelmeere, von denen einige in der Volkssprache zu den Weltmeeren gezählt werden.
5 Weltmeere in der Fachsprache
Aus fachlicher Sicht gibt es heute nur fünf Weltmeere, die die Welt zu 71 Prozent mit Wasser bedecken und denen wir den Namen „Blauer Planet“ verdanken. Diese sind namentlich:
• Arktischer Ozean (oder: arktisches Mittelmeer)
• Atlantik
• Indischer Ozean
• Pazifik
• Antarktischer oder Südlicher Ozean
Erst seit Februar 2021 gilt der Antarktische oder Südliche Ozean tatsächlich als Weltmeer, da zu diesem Zeitpunkt die US-Wetter- und Ozeanografiebehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) das arktische Meer als Ozean betitelt hat.
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