Sehenswerte Schiffswracks #8: Die mysteriöse Geschichte der SS Yongala
Der Untergang des Passagierschiffes Yongala erscheint den Menschen noch heute als Rätsel. Sank der Dampfer durch einen Zyklon oder lief er auf einen Felsen auf? Taucher können die SS Yongala noch heute in der Tiefe des Meeres besuchen und dem Mysteriumin den australischen Gewässern auf die Spur gehen.
Der Dampfer wurde im Jahr 1903 von der australischen Reederei Adelaide Steamship Company in Dienst gestellt. Das Passagierschiff war für den Transport von Post, Fracht und Reisenden verantwortlich. Sie fuhr die Route zwischen den australischen Häfen, wie unter anderem Sidney und Melbourne, regelmäßig.
Das Schiff hatte eine Länge von 107 Metern und eine Breite von 14 Metern. Angetrieben wurde es von drei Dampfmaschinen, einer Einzelschraube und fünf Kesseln. Die SS Yongala war das erste Schiff, welches die 500 Kilometer lange Strecke von Brisbane nach Fremantle bewältigte.
Wie kam es zu dem Untergang?
Am 23. März 1911 setzte die SS Yongala zu ihrer 99. Fahrt in den australischen Gewässern an. Vor der Reise wurde sie gründlich auf Herz und Nieren geprüft. Bei diesem Check-Up wurden keine Anzeichen eines Fehlers oder einer Schwachstelle gefunden. Mit ruhigem Gewissen legte der Dampfer mit 49 Passagieren, 73 Besatzungsmitgliedern und 617 Tonnen Fracht ab.
Die Yongala und mehrere andere Schiffe kamen an diesem Tag in einen Zyklon. Während die anderen Passagierschiffe an den Häfen ankamen, blieb die Ankunft der SS Yongala aus. Nach zwei Wochen wurde die Suche eingestellt. 47 Jahre später wurde das Schiff auf dem Grund des Meeres entdeckt. Die genauen Gründe für den Untergang wurden nie geklärt. Bis heute gibt es verschiedene Theorien über das versunkene Passagierschiff. Ihr Untergang ist eines der größten Schiffsunglücke Australiens.
Innerhalb des Naturschutzgebietes „Great Barrier Reef Marine Park“ gilt das Wrack der SS Yongala als beliebtes Tauchziel. Taucher werden das Passagierschiff in 30 Metern Tiefe in einem relativ guten Zustand vorfinden. Sie liegt mit der Schlagseite von 60 bis 70 Prozent nach Steuerbord in den Tiefen des Meeres.
Der höchste Teil des Schiffes liegt in einer Tiefe von 17 Metern. Da Sauerstoff in den Innenraum gelangen könnte, ist das Hindurchtauchen nicht gestattet. Durch den eindringenden Sauerstoff würde das Passagierschiff anfangen, zu rosten.
(Bild: Allan C. Green, State Library of Vitctoria)