Sehenswerte Schiffswracks #11: USNS General Hoyt S. Vandenberg

Der Satellit auf der Vandenberg

Vor der Küste Floridas ist ein versenktes Kriegsschiff zum zweitgrößten künstlichen Korallenriff der Welt geworden. Mit ihren 159 Metern Länge bietet die USNS General Hoyt S. Vandenberg den verschiedensten Unterwasserlebewesen einen Raum zum Leben. Von kleinen Makrelen bis zu Goliath-Groupern können Taucher hier alles entdecken.

Durch gezielte Sprengladungen wurde die Vandenberg 2009 über elf Kilometer vor der Küste von Key West in Florida versenkt. Das ehemalige Kriegsschiff liegt heute in einer Tiefe von 46 Metern aufrecht auf dem Grund. Die ersten Teile des Schiffes begegnen dem Taucher in einer Tiefe von knapp 13 Metern. Das Deck kann man in einer Tiefe zwischen 26 und 35 Metern erkunden.

Die Vandenberg ist mit ihren 159 Metern das zweitgrößte künstliche Korallenriff der Welt, knapp hinter der USS Oriskany. Potenzielle Gefahrenquellen wie die Türen wurden entfernt und die dicken Stahlwände mit Ein- und Ausstiegsluken versehen. Durch die elf Aufzugsschächte können Taucher in einem freien Fall ins Innere des Schiffes eintauchen und den Innenbereich erforschen. Außen am Bug sind die massiven Ankerwinden zu bestaunen an den ab und an ein Bullenhai vorüberschwimmt. Schulen von Barrakudas, Makrelen und Hammerhaie tummeln sich um das Wrack.

Wrack der Vandenberg mit einem Barrakuda
(Bild: NEAL – stock.adobe.com)

Mit etwas Glück können Taucher den ein oder anderen Riesenzackenbarsch, auch Goliath-Grouper genannt, entdecken. Mit einer maximalen Länge von bis zu drei Metern und einem Gewicht von 400 Kilogramm ist er der größte, lebende Knochenfisch, der sich in Korallenriffen tummelt.

Vom Kriegsschiff zum Korallenriff

Im Jahr 1943 wurde die USNS General Hoyt S. Vandenberg konstruiert. Die Vandenberg diente als amerikanischer Truppentransporter im Zweiten Weltkrieg und nachher als Raketen-Beobachtungsschiff der Air Force. Sowjetische Raketentests sollten überwacht werden, sowie die Raketenstarts der Mercury-, Gemini- und Apollo-Missionen. Zu diesen Zwecken wurden riesige Satelliten auf dem Schiff angebracht, die heute noch betaucht werden können.

1999 drehte Regisseur John Bruno den Sci-Fi-Film „Virus-Schiff ohne Wiederkehr“ und nutzte die ausgediente Vandenberg als Drehort. Zu diesm Zweck bekam das Schiff einen neuen, weißen Anstrich und kyrillische Beschriftungen in den Korridoren. Sie stellte in dem Film das ausgemusterte, russische Forschungsschiff „Akademik Vadislov Volkov“ dar. Die Beschriftungen sind für Taucher noch heute gut erkennbar.

(Bild: pipehorse – stock.adobe.com)

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