Schweriner See: Wracks, Telefonzellen und ein Plastik-Hai
Insbesondere Tauch-Anfänger werden im Schweriner See viele Erfahrungen sammeln können. Der See bei Mecklenburg-Vorpommerns Hauptstadt entstand vor über 11.000 Jahren als Gletscherzungensee. Mittlerweile erfreuen sich Taucher an den Unterwasser-Parcours.
In Tiefen zwischen fünf und acht Metern warten unter anderem Schilder, Spiegel und Telefonzellen auf neugierige Tauchsportler. Doch Taucher sollten sich nicht vor dem künstlichen Hai erschrecken, der in der Tiefe auf sie wartet. Er ist nicht gefährlich aber taugt allemal als Fotomotiv.
Der Parcours umfasst auch einen zehn Meter langen Tunnel. Wer am oberen Ende des Rohres in sechs Metern Tiefe hineintaucht und bis zum anderen Ende schwimmt, kommt in einer Tiefe von etwa elf Metern heraus.
2013 bekam der Schweriner See eine EU-Auszeichnung für seine Wassergüte. Nur zwei Jahre später ernannte ihn der Global Nature Fund zum „Lebendigen See des Jahres“. Die Tiefe des Schweriner Sees beträgt maximal 52 Meter. Mit seiner Fläche von 6.200 Hektar ist er der viertgrößte See Deutschlands.
Ein russischer Kampfbomber in der Tiefe
In den flacheren Bereichen liegen verschiedene Autowracks, die bei Sichtweiten von zehn bis 15 Meter erkundet werden können. Für Wrackliebhaber ruhen auch Bootswracks auf dem Grund des Sees. Außerdem können Taucher auch historische Schätze finden. Das etwa 100 Jahre alte Wrack eines Lagerseglers ruht in etwa 18 Metern Tiefe. Vom Rumpf bis zu den Kajüten kann alles bestaunt werden. Selbst der Mast steht noch aufrecht, als wolle das Schiff zu einer neuen Route aufbrechen.
Im äußeren Bereich des Sees liegt ein russischer MIG-17 Kampfbomber unter der Wasseroberfläche. Das Flugzeug-Wrack befindet sich in einer Tiefe von etwa 17 Metern. Er ist in einem recht guten Zustand, sodass auch die Rumpfstrukturen des Jagdfliegers erforscht werden können.
Angesichts der vielen Highlights im Schweriner See kann die Urlaubszeit abwechslungsreich in den Gewässern gestaltet werden. Wer tierische Freunde unter Wasser sucht, findet hier Hechte, Plötze und einige Zander, die dieses Gewässer überwiegend bewohnen. Während Nachttauchgängen suchen große Aale den See heim und verstecken sich wieder in ihren Höhlen, sobald die Sonne aufgeht.
(Bild: Sina Ettmer – stock.adobe.com)