Norwegen: Geisterhaie im Trondheimfjord

Leuchtturm während eines Sonnenaufgang in Trondheim

Einzigartige Lebewesen und Tiefseekorallen erwarten Taucher in den Gewässern vor der drittgrößten Stadt Norwegens. Der Trondheimfjord ist mit seiner Unterwasserwelt zu einem Hotspot für Tauchsportler geworden. Von Taschenkrebsen bis zu Geisterhaien erkunden Taucher eine unbekannte Meereswelt.

Das Gewässer ist recht kalt bei Temperaturen zwischen drei Grad in den Wintermonaten und bis zu zwölf Grad im Sommer. Die Sichtweiten betragen zwischen fünf und zwölf Metern. Durch eine bräunliche Süßwasserschicht an der Wasseroberfläche ist das Tauchen im Trondheimfjord recht dunkel. Dies ist der Grund, dass in diesen Gewässern viele Tiefseespezies auch in geringen Wassertiefen zu sehen sind.

In der historischen Stadt Trondheim befinden sich mehrere Tauchschulen mit unterschiedlichen Kenntnis-Stufen. Sportler jedes Tauch-Niveaus werden hier fündig. Die Tauchlehrer wissen genau, wann Geisterhaie anzutreffen sind oder wo die schönsten Hartkorallen-Riffe liegen.

Die Hartkoralle „Lophelia“ in seichten Bereichen

Das Trondheimfjord ist das einzige kalte Gewässer der Welt, in dem Taucher bunte Korallen antreffen können. In dieser Region befindet sich die Hartkoralle „Lophelia“ in einem für ihre Verhältnisse sehr flachen Riff in 39 Metern Tiefe. Für gewöhnlich befindet sich die „Lophelia“ in Tiefen unter 100 Metern. Durch die Gezeitenströme des Fjords wird jedoch das Nahrungsaufkommen der Hartkoralle in die oberen Wasserbereiche gespült. Dies und die Dunkelheit bieten ihr einen günstigen Lebensraum und gute Entdeckungsmöglichkeiten für Taucher, die ihrerseits seltene Pflanze zu Gesicht zu bekommen.

Die Korallen wachsen in diesen Gewässern nur sehr langsam und sind sehr empfindlich. Taucher sollten aufmerksam und vorsichtig das Gebiet erkunden, um keinen Korallenstock abzubrechen. Die „Lophelia“ kommt mit einer orangen und einer weißen Färbung im Trondheimfjord vor. Neben ihr finden Tauchsportler auch Gorgonien, Schwämme und rote Korallen.

Ein Geisterhai auf dem steinigen Grund
(Bild: Joern – stock.adobe.com)

Geisterhaie in der Nacht auf Augenhöhe

Ein vielfältiges Makroleben existiert unter der Wasseroberfläche bis in eine Tiefe von 30 Metern. Von Taschenkrebsen, verschiedenen Schneckenarten und Rotbarschen können Taucher eine Vielzahl an Meeresbewohnern entdecken.

Eines der beeindruckendsten ist ein Chimär, ein Zwitterwesen aus Hai und Rochen. Dieses Tier wird auch Geisterhai genannt und gehört zu den ältesten Fischen der Erde. Der gewöhnliche Lebensraum liegt in Tiefen von bis zu 3.000 Metern, weit unter der Wohlfühltiefe des Sporttauchers. Doch diese außergewöhnlichen Fische tauchen nachts bis in Tiefen von 30 Metern auf.

Für Taucher ist ein Nachttauchgang in den kalten Gewässern mit einem Trockentauchanzug kein Problem. Haben die Chimären erst einmal einen Taucher entdeckt, sind sie nicht scheu, sondern eher neugierig. Sie können eine Länge von 1,50 Metern erreichen.

(Bild: dusk – stock.adobe.com)

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