Geisternetze bergen – Umwelt und Tiere schützen
In allen Meeren der Welt befinden sich Geisternetze. Diese schaden nicht nur der Umwelt, sondern greifen in den natürlichen Lebensraum unzähliger Unterwassertiere ein. Um die Tiere und die Umwelt zu schützen, wurde 2007 das „Ghost Diving“-Projekt ins Leben gerufen. Weltweit können sich Taucher an diesem Projekt beteiligen.
Die Charity-Organisation „Ghost Diving“ hat sich auf die Bergung von alten Fischernetzen auf dem Meeresgrund spezialisiert. Das Projekt entstand 2007 in den Niederlanden und wurde in den darauffolgenden Jahren international ausgebaut. Mittlerweile reichen die Ghost Diver von Neuseeland über Malta bis Griechenland.
Die Ghost Diver tauchen bis in eine Tiefe von etwa 50 Metern hinab, um auf die Suche nach alten Netzen zu gehen. Das Team besteht meist aus erfahrenen, technischen Tauchern die sich freiwillig für das Wohl der Meere engagieren.
Die Gefahr von Geisternetzen
Fischerboote lassen ihre Netze teils absichtlich ins Meer hinab, teils gehen sie auf stürmischer See verloren. Sie gleiten auf den Meeresgrund herab und unzählige Unterwasserlebewesen verfangen sich darin. Die Tiere können sich selbst nur schwer aus ihrer misslichen und meist tödlichen Lage befreien.
Zudem können sich die Netze in 600 bis 800 Jahren in gefährliches Mikroplastik zersetzen und so weiteren ökologischen Schaden hervorrufen.
Wie können Taucher helfen?
Tauchsportler können sich bei Ghost Diving melden und gefundene oder gar selbst geborgene Netze weitergeben. Die Netze sind meist dicht mit Algen bewachsen und Taucher sollten nicht alleine versuchen, ein solches Netz zu bergen. Sonst verheddert sich der Taucher eventuell selbst in den Flechtwerken.
Eine Bergung wird von den Ghost Divern gründlich geplant. Wichtige Fragen sind vorher zu klären, wie unter anderem, welche Meereslebewesen und Pflanzen in der Region beheimatet sind und in welchem Zustand sich das zu bergende Netz befindet.
Während des Tauchgangs wird das Netz in mehrere Teile geschnitten. Diese Teile werden in Taschen verstaut, die mit Luft gefüllt sind, um den Auftrieb zu erleichtern. An der Oberfläche gehen die Netze auf ihre Recycling-Reise. Sie werden gereinigt und bearbeitet, sodass aus ihnen schöne Armbänder und funktionale Hundeleinen gefertigt werden können.
(Bild: whitcomberd – adobe.stock)