Franck Goddio und die versunkenen Schätze Ägyptens
Zahlreiche Expeditionen historischer Schätze gehen auf Franck Goddio zurück. Nicht nur das Schiffswrack von Napoleon Bonaparte, sondern auch versunkene Städte und Schätze mit geschichtlichem Wert konnte Goddio erkunden und bergen.
1947 in Marokko geboren, erhielt der international tätige Finanzberater Goddio 1983 ein Angebot zur Mitarbeit bei der Weltbank. Doch Franck Goddio lehnte ab und ordnete sein Leben neu. Er erinnerte sich an seinen Großvater Eric de Bisschop, den Erfinder des modernen Katamarans, zurück. Die Bücher seines Großvaters inspirierten Goddio zu zahlreichen Unterwasserexpeditionen.
Der Unterwasserarchäologe führt seit 1985 Ausgrabungen in Ländern durch, die sich solche Forschungen sonst nicht leisten könnten. Goddios Expeditionen werden seit 1996 von der Hilti Foundation in Liechtenstein finanziert. Die Arbeit mit seinem Expertenteam sowie Kooperationen mit Behörden und Forschungsinstituten ermöglichten ihm zahlreiche historische Funde unter dem Meeresspiegel. Franck Goddio gründete 1987 das private europäische Institut für Unterwasser-Archäologie in Paris und 2009 wurde er mit dem französischen Orden der Ehrenlegion gekürt.
Geborgene Schätze werden weltweit ausgestellt
Franck Goddio wurde durch das Aufspüren von historischen Funden nicht nur unter Tauchern weltberühmt. Er entdeckte nicht nur kleine Ringe oder Ohrschmuck, sondern auch fünf Meter hohe Statuen, welche teilweise mit Beluga-Transportflugzeugen durch die Fenster mancher Museen hindurchgeführt werden mussten.
Goddio entdeckte die im Sand versunkene Stadt Kanopus, deren geborgene Teile erstmals 2006 in Berlin ausgestellt wurden und seitdem auf Weltreise gegangen sind. Die ebenfalls versunkene Stadt Herakleion gehört zu Goddios Entdeckungen genauso wie 14 Schiffe, die seit Jahrhunderten auf dem Grund des Meeres schliefen und fast in Vergessenheit gerieten. Unter anderem das berühmte Flaggschiff Napoleon Bonapartes.
Das Königsviertel aus der versunkenen Stadt Alexandria wurde durch Franck Goddio wieder entdeckt und fast 500 gut erhaltene Fundstücke aus dem alten Ägypten können in zahlreichen Museen der Welt bestaunt werden. Heute lebt Franck Goddio in Madrid und ist seit 2018 Gast-Professor an der Oxford-Universität in England.
(Bild: Franck Goddio)