Die einzigartige Unterwasserwelt der Cenoten auf Yucatan
Die Halbinsel Yucatan bei Mexiko ist eine vor Millionen Jahren entstandene Kalksteinplattform. Yucatan ist der einzige Ort auf der Welt, bei dem man in einem Grottensystem tauchen kann, ohne eine höhere Zertifizierung als den „Open Water Diver“ zu besitzen.
Für das Volk der Maya, welches das Land von 300 bis 900 vor Christus bevölkerte, waren die sogenannten „Cenotes“ eine Frischwasserquelle. In dem „Heiligen Geschenk“, wie die Einwohner diese nannten, werden noch heute Überreste der Maya-Kultur und ihrer Abenteuer gefunden. Die Mystik im kristallklaren Wasser zieht Taucher aus aller Welt in ihren Bann.
Was sind eigentlich die Cenoten?
Während der Eiszeit hat sich der Meeresspiegel immer wieder verändert, was dazu führte, dass die Kalkplattform unter Wasser stand. Durch den wechselhaften Meeresspiegel ist diese immer wieder trockengelegt und wieder geflutet worden. Durch diesen Vorgang bildete sich eine immer dickere Kalksteinschicht, welche heute die Halbinsel Yucatan bildet. Das Meerwasser begann vor etwa 18.000 Jahren, die durch das Gestein geschaffenen Untergrundhöhlen zu fluten und schuf das unvergleichliche Wassergrottensystem – die Cenoten.
Um durch die Tiefen der einzigartigen Höhlensysteme vorzudringen, brauchen Taucher einen Höhlen-Tauchschein. Mit einem ausgebildeten Höhlen-Tauchguide und einer Gruppe von maximal vier Tauchern werden die Grottensysteme unter Wasser erkundet. Die Taucher dürfen nie mehr als 60 Meter von der Oberfläche oder dem nächsten Ausgang entfernt sein, um im Notfall schnellstmöglich auftauchen zu können. In den oberen Bereichen der Cenoten darf schon mit dem Sporttauchschein (OWD) getaucht werden.
Die Tauchgänge in den Cenoten könnten unterschiedlicher nicht sein
Wer denkt, dass alle Cenoten gleich aussehen, der irrt. Bei einigen Cenoten scheint die Mittagssonne durch Öffnungen der Höhlen auf das Wasser und schafft ein wunderschönes Lichtspiel. In anderen Grotten ist eine Vielfalt an Stalaktiten und Stalagmiten vorzufinden.
Südlich von Tulum gehört die Cenote „Angelita“ zu den bekanntesten auf Yucatan. „Angelita“ bedeutet so viel wie „kleiner Engel“ und ist ein tiefes Senkloch. Das besondere hier ist die mystische Stimmung, die von der Schwefelwasserstoff-Schicht in einer Tiefe von 30 Metern ausgeht. Unterhalb der Schwefelwolke ist das Wasser glasklar, jedoch ist es sehr dunkel in dieser Grotte.
Zwischen Tulum und der Playa del Carmen liegt mitten im Dschungel die Cenote „Chikin Ha“. Der Name bedeutet „Wasser des Westens“ und bezaubert Taucher vor allem durch eindrucksvolle Lichtspiele. Auf dem Tauchgang bis zur Cenote Rainbow können Taucher Lichteffekte bestaunen, welche durch die Spalten der Kalksteinplattform und die einfallenden Sonnenstrahlen entstehen.