Das Geheimnis der Korallen in der Unterwasserwelt
Vom Weltraum aus wirken Korallenriffe wie türkisfarbene Tupfer in einem leeren Ozean. Mehr als ein Viertel der Meeresbewohner leben in Korallen und um Korallenriffe herum. Um den Tieren nicht den Lebensraum zu rauben, ist es wichtig, die Korallen zu schützen. Anders als es ihr farbprächtiges Aussehen vermuten lässt, handelt es sich bei Korallen nicht um Pflanzen, sondern um Tiere.
Genau genommen gehören die 6.000 Korallenarten zu der Klasse der Blumentiere, einer Untergruppe der Nesseltiere. Korallen sind nur wenige Zentimeter groß und mit einem sackartigen Rumpf und einer Mundöffnung ausgestattet, die von Tentakeln umgeben wird.
Polypen sind kleine Meerestiere und schaffen die Korallen
Schon lange bevor Menschen auf der Erde lebten, siedelten sich kleine Korallenpolypen in der Nähe tropischer Küsten an. Die kleinen Tiere sind die Erbauer der Korallen. In Jahrtausenden schufen sie durch Kalkablagerungen Riffe von gigantischem Ausmaß, wie das Great Barrier Reef.
Korallen werden in Weich- und Steinkorallen unterteilt. Weichkorallen haben kleine Kalknadeln im Körper, welche die Tiere stabiler machen. Steinkorallen haben eine andere Methode, um ihren weichen Körper zu schützen. Sie stellen Riffe aus Kalk her, welches eins der Produkte des Polypen-Stoffwechsels ist. Kalk wird von den Tieren ständig ausgeschieden und häuft sich rund um die Korallen an. So baut sich die Polypenkolonie ein Skelett, in dem sie Schutz findet.
Korallenriffe in Gefahr
Zum Überleben brauchen Korallen Algen, die ihnen wichtige Nährstoffe liefern und den Korallen die bunten Farben und schönen Formen geben. Da Algen das Sonnenlicht brauchen, wachsen auch die Korallen Richtung Sonne. Das Zusammenspiel von Algen und Polypen hat über Jahrtausende den Lebensraum vieler Meeresbewohner gesichert. Das Ökosystem eines Riffes hat immer Wege gefunden, Naturkatastrophen wie Sturmfluten zu überstehen, doch nun warnen Wissenschaftler vor dem Aussterben der Riffe.
Die durch den Klimawandel verursachte Temperaturerhöhung ist der Hauptgrund für das aktuell großflächige Aussterben der Korallen. Steigt die Temperatur über 30 Grad, stoßen die Polypen die Algen innerhalb weniger Stunden ab. Werden die Algen abgestoßen, verliert die Koralle ihre Farbe und die sogenannte Korallenbleiche tritt ein. Kühlt sich das Wasser nicht innerhalb weniger Wochen ab, bleiben die Korallen weiß und sterben langsam ab.