8 Gründe, warum Tauchen gut für die Gesundheit ist
Es gibt viele Gründe, den Tauchsport zu lieben. Doch neben der Faszination für alles, was man unter Wasser beobachten kann, gibt es auch einen ganz praktischen Nutzen. Tauchen bietet auch eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, die sowohl den Körper als auch den Geist stärken. Dabei gibt es so manche Nebeneffekte, auf die man allgemein oft nicht kommt. Warum Tauchen eine ausgezeichnete Aktivität für die Gesundheit ist und wie es sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirkt, ist im folgenden dargelegt.
1. Ganzheitliches Training für den Körper
Bei einem Tauchgang werden nahezu alle Muskelgruppen im Körper beansprucht. Das Gleiten durch das Wasser erfordert eine gute Körperbeherrschung und Koordination, während das Drücken gegen den Wasserwiderstand eine Stärkung der Arme, Beine, Bauchmuskeln und Rückenmuskulatur zur Folge hat. Sogar das Atmen unter Wasser erfordert eine spezifische Atemtechnik, die die Lungenkapazität verbessern kann. Bereits wenn man im Urlaub einen Tauchkurs absolviert, wird man merken, dass der Tauchsport mit spürbaren körperlichen Anstrengungen verbunden ist. Allein das Tragen der Ausrüstung stellt eine Beanspruchung dar. Durch regelmäßige Tauchgänge werden sämtliche Muskelgruppen gestärkt und die allgemeine körperliche Fitness verbessert.
2. Stressabbau und mentales Wohlbefinden
Das Eintauchen in die stille Unterwasserwelt kann einen sofortigen Stressabbau bewirken. Die ruhige und friedliche Umgebung des Ozeans oder eines Sees wirkt beruhigend auf Geist und Seele. Das rhythmische Atmen mit einem Atemregler und die Konzentration auf die Umgebung können zu einer Art Meditation führen, die Stress reduziert und das allgemeine Wohlbefinden steigert.
Die Schönheit der Unterwasserwelt und die Möglichkeit, neue Orte zu entdecken, können das Gefühl der Freude und des Staunens fördern. Tauchen kann auch das Selbstbewusstsein stärken, da man sich Herausforderungen stellt und sie überwindet. Die sozialen Aspekte des Tauchens, wie das Tauchen in Gruppen oder das Teilen von Erfahrungen mit anderen Tauchern, können das soziale Wohlbefinden fördern und das Gefühl der Zugehörigkeit verstärken.
3. Verbesserte Atmung und Herz-Kreislauf-Funktion
Tauchen erfordert eine kontrollierte Atmung, die dazu beiträgt, die Lunge zu trainieren, ihre Kapazität zu erhöhen und die Atemmuskulatur zu stärken. Denn dass ein Taucher besonders gut die Luft anhalten müsste, ist eine hoffentlich längst großflächig widerlegte Fehlannahme. Vielmehr geht es darum, Kontrolle über die eigenen Atemvorgänge zu erlangen und eine bewusste Atemtechnik zu entwickeln. Diese geht uns im Alltag nur allzu häufig verloren. Wer unter Stress steht, der neigt zu einer flachen Atmung. Dies ist eine evolutionär bedingte Reaktion des Körpers, die ihm hilft kurzzeitige Extremsituationen erfolgreich zu bewältigen. Doch kann es problematisch werden, wenn sich dies verselbstständigt und man sozusagen aus diesem Stress Modus nicht mehr so recht herauskommt.
Während des Tauchens ist man jedoch gezwungen, Luft erst ausreichend einzuatmen und dann auch in ausreichender Menge wieder auszuatmen. In Jedem Kurs, wie etwa dem zum Open Water Diver, lernt man: Wer nicht ausreichend Luft ausatmen, bekommt Probleme, richtig unterzutauchen beziehungsweise wird von unten wieder nach oben getrieben. Das regelmäßige Abtauchen in die Tiefe kann auch den Blutdruck senken und die Herz-Kreislauf-Funktion verbessern. Durch die regelmäßige körperliche Aktivität im Wasser wird das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert und die allgemeine Ausdauer gesteigert.
4. Verbesserte Flexibilität und Gelenkgesundheit
Sportarten im Wasser wie Tauchen oder auch Schwimmen ermöglichen eine schwebende Bewegungsfreiheit, die oft in der Luft beziehungsweise an Land nicht erreicht werden kann. Die Widerstandskraft des Wassers fördert die Flexibilität und verbessert die Gelenkgesundheit. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass Menschen mit Arthritis oder anderen Gelenkproblemen durch das Tauchen eine sanfte Form der Bewegung finden können, die ihren Beschwerden entgegenwirkt. Die lädierten Gelenke werden trainiert, die Schmerzen werden gelindert und die Mobilität verbessert.
Doch nicht nur für die chronisch-neuralgischen Gelenke wie Knie oder Hüfte kann schwimmen oder der ein oder andere Tauchgang eine dringend benötigte Bewegungstherapie bedeuten. Taucher müssen ja unter anderem auch die Körpermitte stark nutzen. Dies führt insgesamt zu einer höheren Flexibilität und langfristig auch zu einer besseren Körperhaltung – auch über Wasser.
5. Verbesserte Konzentration und Stressbewältigung
Körper- und Geisteshaltung stehen miteinander in untrennbarer Verbindung. Bislang hat jede Untersuchung gezeigt: Wer körperlich eine verkrampfte Haltung einnimmt, für den ist es fast unmöglich, positive Gedanken zuzulassen. Umgekehrt ist es für jemanden, der an etwas komplett positives denkt, fast unmöglich, ein zorniges Gesicht zu machen. Vor diesem Hintergrund führt die, weiter oben erwähnte, kontrollierte und tiefe Atmung automatisch dazu, dass der Körper und somit auch der Geist zur Ruhe kommt. Denn eine ruhige Atmung ist ein Zeichen hoher Entspannung – das weiß jeder, der schonmal einen komplett erholsamen Urlaub verbracht hat, in dem er oder sie vollständig abschalten und den Stress des Alltags ausblenden konnte.
Taucher müssen eine hohe Konzentration und Aufmerksamkeit für die Umgebung aufbringen. Das Beobachten von Meereslebewesen, die Navigation unter Wasser und das Überwachen der Ausrüstung erfordern eine klare mentale Präsenz. Diese Fähigkeiten können sich auch außerhalb des Wassers als nützlich erweisen und helfen, die Fähigkeit zur Stressbewältigung und zur Bewältigung von Herausforderungen im Alltag zu verbessern. Wenn eine kontrollierte Atemtechnik zur körperlichen und damit einhergehend auch geistigen Entspannung führt, dann kann das langfristig auch ernstere Erkrankungen vermeiden.
6. Verbindung zur Natur
Insbesondere in einer Zeit, in der zu viele Menschen viel zu viel Zeit vor diversen, gelegentlich wechselnden Bildschirmen und vor allem einen Großteil des Tages im Sitzen verbringen, ist es von unschätzbarem Wert, ein Hobby zu haben, bei dem man sich intensiv in der Natur bewegt. Und als Taucher muss man sich wirklich komplett auf diese Natur einlassen und das aus mehreren Gründen.
Erstens ist man komplett vom Element Wasser umgeben, was eine einzigartige Unmittelbarkeit herstellt. Man ist gezwungen, sich körperlich und mental komplett auf diese Naturgewalt einzulassen und ausschließlich im „Hier und Jetzt“ zu sein, da ein Tauchgang nur so gelingen kann und nicht zuletzt auch die eigene Sicherheit davon abhängt. Dazu kommt: Der Taucher wird garantiert nicht von einem Anruf, einem Chat oder einer Pop up Nachricht abgelenkt. Aufgaben zu haben, auf die man sich vollständig konzentrieren kann beziehungsweise muss, ohne von „Kopfkino“ und diversen Stressfaktoren des Alltags abgelenkt zu werden, macht nicht nur Taucher, sondern Menschen im Allgemeinen glücklicher – das zeigt jede Studie.
Tauchen bietet eine einzigartige Möglichkeit, eine direkte Verbindung zur Natur herzustellen. Die Beobachtung von Korallenriffen, Fischen und anderen Meeresbewohnern kann ein tieferes Verständnis für die natürliche Welt fördern und das Bewusstsein für Umweltprobleme schärfen. Wir gehen sogar einen Schritt weiter: Wen einmal das Tauch Fieber gepackt hat, wer also regelmäßig und vielleicht sogar an verschiedenen Tauchspots Tauchgänge absolviert, der wird fast zwangsläufig zum Experten für die Flora und Fauna unter Wasser. In der Regel will man genauer wissen, was man dort unten beobachtet und in Gesprächen unter Tauchern werden dann schnell die Grundlagen zum Expertenwissen gelegt.
Dieser pädagogische Effekt ist natürlich vor allem bei Kindern wunderbar anzusehen. Wenn die kleinen nach ersten Schnupperkursen ihre Brevets sammeln, bis hin zum Open Water Diver, dann werden sie mit höherer Sicherheit zu Persönlichkeiten heranwachsen, die Natur, Umwelt, die echte, analoge Welt bewusst wahrnehmen und wertschätzen. Diese Verbindung zur Natur kann auch ein Gefühl der Dankbarkeit und des Respekts für die Erde hervorrufen.
7. Verbesserte Immunität
Studien haben gezeigt, dass Tauchen das Immunsystem stärken kann. Der Kontakt mit dem salzigen Meerwasser und die Exposition gegenüber verschiedenen Mikroorganismen können dazu beitragen, die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken und die Anfälligkeit für Infektionen zu verringern. Darüber hinaus hat das Tauchen in Meerwasser auch eine entzündungshemmende Wirkung auf die Haut und kann bei der Behandlung von Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Psoriasis helfen.
Nicht zuletzt tut es dem Körper auch gut, einmal veränderten Drucksituationen ausgesetzt zu sein. Auch die Konfrontation mit kälteren Temperaturen stärkt die Abwehrkräfte. Freilich verhindert der Neoprenanzug, dass die Kälte ein ungesundes Maß erreicht.
8. Förderung der Vitamin D-Produktion
Das Tauchen im Freien, insbesondere in sonnigen Gewässern, kann zur Produktion von Vitamin D beitragen. Sonnenlicht ist eine natürliche Quelle für Vitamin D, das für die Gesundheit der Knochen, das Immunsystem und die Stimmung wichtig ist. Durch regelmäßiges Tauchen im Meer oder in Seen können Sie Ihren Vitamin D-Spiegel auf natürliche Weise erhöhen und von den gesundheitlichen Vorteilen dieses wichtigen Nährstoffs profitieren.
Insgesamt bietet das Tauchen eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, die sowohl den Körper als auch den Geist stärken. Von der Verbesserung der körperlichen Fitness über den Stressabbau bis hin zur Förderung der mentalen Gesundheit – Tauchen ist eine Aktivität, die Menschen jeden Alters zugutekommen kann. Durch das Eintauchen in die faszinierende Unterwasserwelt können wir nicht nur unsere Gesundheit verbessern, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Natur herstellen und die Schönheit der Meere erkunden.
Titelbild: Richard Carey / Adobe Stock