Geschichten von schlafenden Unterwasserriesen: 3 der spektakulärsten Schiffswracks
Versunkene Schiffe üben eine große Faszination aus. Vor allem für passionierte Wracktaucher zählen sie zu den spannendsten Tauchplätzen dieser Erde. Dass die Geschichte der untergegangenen Riesen nicht selten auch von vermissten Schätzen handelt, macht den Tauchgang zum Meeresgrund noch zusätzlich aufregend.
Manche Schiffswracks werden geborgen und in Museen ausgestellt, doch viele Schiffe fristen ihr Dasein auf dem Grund des Meeres und werden so zu beliebten Tauchspots:
„Liberty“, Bali, Indonesien
Obwohl die „Liberty“ zu den meistbetauchten Schiffswracks der Welt gehört, lohnt sich ein Tauchgang bei Tulamben auch ein zweites oder drittes Mal. Die 134 Meter lange „Liberty“ ist komplett zerbrochen, weshalb es nicht das Schiff an sich ist, das Taucherinnen und Taucher immer wieder anzieht. Das Wrack ist übersäht mit Korallen. Unzählige bunte Fischschwärme und vor allem Büffelkopf-Papageienfische umkreisen die „Liberty“.
Nachdem das Schiff 1942 von japanischen U-Booten beschossen wurde, gab man es schnell auf und ließ es am Strand von Tulamben zurück. Erst die Lava des 1963 ausgebrochenen Vulkans Agung schob die „Liberty“ zurück ins Meer und machte aus ihr in 30 Metern Tiefe schließlich eine der größten Tauchattraktionen Indonesiens.
„Yongala“, Queensland, Australien
Auch das Wrack des 110 Meter langen Dampfschiffes „Yongala“ ist im Laufe der Jahre zum Lebensraum vieler verschiedener Meeresbewohner geworden. Neben Schildkröten und Seeschlangen wohnen dort auch Mantarochen und Haie. Aber auch der gute Zustand des in 28 Metern Tiefe liegenden Schiffes machen es zu einem bekannten und als Tauchdestination beliebten Wrack.
Überall lassen sich wie im Speiseraum und den Kabinen noch Einrichtungsgegenstände entdecken, die an das Leben auf dem Passagierschiff erinnern. Durch einen Sturm vor der australischen Küste sank das Schiff 1911 – keiner der 122 Passagiere sowie der Besatzungsmitglieder überlebte. Fast hundert Jahre später wurde das Wrack als die „Yongala“ identifiziert.
„Thistlegorm“, Sharm El-Sheikh, Ägypten
Taucher, die eine besondere Leidenschaft fürs Wracktauchen haben, werden sicher auch das britische Handelsschiff S.S. Thistlegorm kennen. Im 2. Weltkrieg sank das Schiff nach deutschem Bombenbeschuss im Roten Meer vor Ägypten. Dabei nahm die 130 Meter lange „Thistlegorm“ nicht nur Motorräder und Granaten, sondern auch Panzer, Lastwagen und Eisenbahnwaggons mit sich in die Tiefe. Ab etwa 25 Metern Tiefe können die prall gefüllten Laderäume durchtaucht werden.
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